Petrified-Forest-Nationalpark (USA)



Petrified-Forest-Nationalpark

Der Petrified-Forest-Nationalpark liegt im US-Bundesstaat Arizona und wird jährlich von knapp 670.000 Menschen besucht. Er wurde am 1. Januar 1962 gegründet und hat eine Gesamtfläche von 379 km².

Fast das gesamte Parkgebiet ist von Wüstengras und baumlosen Ödland bedeckt. Der andere Teil wird painted desert genannt, was auf Deutsch "bemalte Wüste" heisst. Der Name bezieht sich auf die verwitterten rotbraunen, violetten, grauen und weißen Gesteinsschichten. Die Wüstenoberfläche besteht zum größten Teil aus lehmigen und weichem Stein sowie harter vulkanischer Asche.
Der Petrified-Forest-Nationalpark hat seinen Namen aufgrund des „versteinerten Waldes“ erhalten. Dieser Park heisst deshalb so, weil hier zu Hunderten versteinerte Baumstämme liegen. Auch farblich sind diese Steinbäume besonders attraktiv. Sie haben die Farben rot, gelb, braun und schwarz.

Geschichte des Petrified-Forest-Nationalpark


Die Anasazi lebten im heutigen Gebiet des Petrified-Forest-Nationalpark bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. Heute noch findet man die Wohnstätten der damaligen Bewohner vor. Rund 300 Gebäuderuinen sind in teilweise recht gutem Zustand erhalten. Die Anazi bauten die unterschiedlichsten Gebäudearten. Daher kann man im Petrified-Forest-Nationalpark auch von der Einraumbehausung bis hin zu einer Pueblo mii 150 Zimmern alles sehen.
Wie in der damaligen Zeit in dieser Region üblich, waren die Anasazi Jäger und Sammler. Darüber hinaus erlangten sie mit der Zeit gute Kenntnisse im Ackerbau. Ende des 13. Jahrhunderts musste das Volk jedoch umsiedeln. Sie fanden eine neue Bleibe am Puerco River. Eine lang andauernde Trockenperiode zwang sie dazu. Schließlich wurde aber auch das Wasser am Puerco River immer weniger und so verschwanden die Anasazi komplett aus dem Gebiet des heutigen Petrified-Forest-Nationalpark.

Als die ersten Berichte über die versteinerten Baumstämme im 19. Jahrhundert an die Öffentlichkeit gelangten, erregte dieses natürlich großes Interesse. Man begann den Bau einer Eisenbahnstrecke und stellte diese im Jahr 1883 fertig. Von nun an sollten die Versteinerungen auch wirtschaftlich von Nutzen sein. Es entstand ganz in der Nähe des Gebietes eine Siedlung mit Namen Adamana. Hier stand eine Steinmühle. Man mahlte das Gestein der fossilen Hölzer zu feinstem Pulver und verkaufte es als simples Schleifmittel. Heutige Wissenschaftler und Archäologen sind natürlich äußerst betrübt über dieses Kapitel der Parkgeschichte.
Was nicht von der Steinmühle zermahlen wurde oder von privaten Sammlern abgetragen, Museumsinhabern sowie Touristen abtransportiert wurde, sprengte man in in die Luft oder zerschlug es mit Hammer und Meisel.
Dies klingt nach sinnloser Zerstörung, was es im Nachhinein auch tatsächlich war. Aber die Menschen damals vermuteten tiefer im Gestein sitzende Amethystkristalle. Vereinzelt kamen diese tatsächlich vor, aber nicht in dem Ausmaß, wie man hoffte. So fielen zahlreiche versteinerte Bäume der Zerstörung zum Opfer.
Im Jahre 1890 wurden immer mehr Stimmen aus der Bevölkerung laut, den Park endlich unter Schutz zu stellen, um dem Tun ein Ende zu bereiten. Im Jahr 1906 erhielt das Gebiet den Status eines National Monument, erst 1962 wurde er zum Nationalpark erklärt.
Heute ist es streng verboten, innerhalb des Parkgebietes Fossilien zu entfernen. Trotzdem nehmen Touristen jährlich schätzungsweise mehrere Tonnen des Gesteins mit nach Hause. Das versteinerte Holz kann allerdings auch in der Umgebung des Parkes gekauft werden.

Tiere und Pflanzen im Petrified-Forest-Nationalpark

Neben den versteinerten Baumstämmen verfügt der Park über eine tierische Attraktion: die in Herden lebenden Gabelböcke und Pronghorns. Sie kommen ausschließlich in Nordamerika vor, sind sehr aktive Tiere und zählen zu den schnellsten Läufern der Welt. Sie erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 110 km/h!
Die Tiere haben sich der Umgebung perfekt angepasst. Die karge, wasserarme Landschaft mit ihren Kakteen und anderen Steppenpflanzen genügt den Böcken zum Leben.
Gabelböcke können hervorragend sehen und Bewegungen in mehreren Kilometern Entfernung wahrnehmen. Auch die Pronghorns sind sehr schnelle Läufer und lassen sich nicht so schnell schlagen. Sie werden zwar nicht ganz so schnell wie die Gabelböcke, aber sie haben eine durchschlagende Verteidungswaffe: ihre Hufe. Diese setzen sie erfolgreich gegen Angreifer wie Kojoten ein. Auch Bisons sind hier im Park beheimatet, ausserdem findet man die giftige Klapperschlange. 

Die Pflanzenwelt sieht auf den ersten Blick eher spärlich aus. Es gibt hier häufig verdorrt aussehende Gestrüppe und Grasbüsche. Desweiteren stehen hier einige Yuccas und auch Wacholder. Ein paar kleine Kugelkakteen verteilen sich im Gebiet des Nationalparks.

Autor: Remo Nemitz

 

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