Guatemala liegt auf der mittelamerikanischen Landbrücke, etwa zwischen dem 14 und dem 18. Breitenkreis nördlicher Breite. Das Land hat im Südwesten eine lange Küstenlinie zum Pazifischen Ozean, verfügt aber nur über einen schmalen Zugang zum Karibischen Meer. Guatemala grenzt im Nordwesten und Norden an Mexico, im Osten an Belize und Honduras sowie im Südosten an El Salvador. Das Land ist in etwa so gross wie die neuen Bundesländer Deutschlands. Zwischen der West- und Ost- bzw. zwischen der Nord- und Südgrenze liegen jeweils etwa 350 bis 400 Kilometer. Seine höchste Erhebung, der Vulkan Tajumulco, ragt 4.211 m über den Meeresspiegel auf.

Nur etwa ein Fünftel Guatemalas ist Bergland, daran schliessen sich im Norden, aber auch im Süden, weite Hügel- und Tiefländer an. Der Nordteil gehört geologisch noch zur Halbinsel Yucatan. Ihre flach liegenden Kalksteinschichten sind verkarstet.

Das zentrale Bergland hat einen komplizierten geologischen Aufbau. Sein unterstes Stockwerk besteht vorwiegend aus kristallinen Gesteinen des Erdaltertums, darüber lagern Gesteine aus dem Erdmittelalter, die ebnfalls gefaltet sind. Die Gesteine aus dem Erdaltertum und Erdmittelalter treten in den 2.000 bis 3.500 m hohen Gebirgsketten und Hochplateaus des nordöstlichen Berglandes zutage.

Je weiter man nach Südwesten, in die Nähe der pazifischen Küste, kommt, umso dicker wird die Decke vulkanischer Gesteine, die sich in der Erdneuzeit über den älteren Untergrund ausgebreitet haben. Etwa 60 Kilometer von der Küste entfernt reihen sich über einer Bruchzone der Erdkruste, durch die flüssige Lava aufsteigen kann, mehrere Dutzend hoher Vulkankegel aneinander, zu denen auch der Tajumulco zählt. Einige von ihnen sind auch heute noch aktiv.

Im tropischen Klima Guatemalas verwittert das Gestein sehr schnell. Die roten oder rötlichgelben Böden des Landes sind daher meist tiefgründig, ausgelaugt und landwirtschaftlich wenig ertragreich. Grössere Nährstoffreserven haben nur die ton- und humusreichen Böden im nördlichen Tiefland und die Böden auf gering verwitterten Vulkanaschen im Bergland.