Kentucky - Geographie und Landkarte
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Kentucky – Das Land des blauen Grases
Kentucky – offiziell: The Commonwealth of Kentucky – ist ein US-amerikanischer Bundesstaat, der den Mittleren Westen vom Tiefen Süden des Landes trennt. Die Hauptstadt ist Frankfort. Der Name Kentucky soll sich aus einem Wort der Irokesen ableiten. Bekannt ist der Staat vor allem für die dort ansässigen Whiskey-Brennereien und für seine Vollblutpferde. Wegen seiner im Frühling blaugrün schimmernden Grasweiden trägt Kentucky auch den Beinamen Bluegrass State.
Das Bluegrass bzw. Wiesen-Rispengras ist ein weit verbreitetes als Futterpflanze verwendetes Süßgras. Wegen der besonderen Bodenbeschaffenheit Kentuckys weisen die Blätter des dort wachsenden Wiesen-Rispengrases eine besondere blaugrüne Färbung auf.
Kentucky verfügt über eine Fläche von etwa 104.659 Quadratkilometern. Das Staatsgebiet erstreckt sich von Norden nach Süden über eine Länge von 225 Kilometer und von Osten nach Westen über eine Breite von 610 Kilometer. Durchschnittlich liegt das Gebiet Kentuckys 230 Meter über dem Meeresspiegel. Die höchste Erhebung des Staates ist der Black Mountain mit einer Höhe von 1.263 Metern. Der tiefste Punkt Kentuckys liegt am Mississippi River auf einer Höhe von 78 Metern über dem Meeresspiegel.
Im Nordosten grenzt Kentucky an Illinois und im Norden an Indiana sowie Ohio. Die natürliche Begrenzung bildet dabei der Ohio River. Nachbar im Nordosten ist West Virginia und im Westen stößt Kentucky auf Virginia. Im Süden liegt Tennessee und im Westen teilt sich Kentucky eine Grenze mit Missouri. Dort bestimmt der Mississippi River den Grenzverlauf.
Kenntucky ist der einzige US-Bundesstaat, der eine nicht mit dem Staatsgebiet verbundene Exklave besitzt: die Kentucky Bend. Die Kentucky Bend ist eine Halbinsel auf dem Mississippi River und umfasst eine Fläche von etwa 68 Quadratkilometern. Das Gebiet ist auf drei Seiten vom Mississippi umgeben, grenzt im Süden an Tennessee und ist auf dem Landweg auch nur über Tennessee erreichbar. Die Kentucky Bend ist der westlichste Punkt des Bundesstaates.
Bedeutende Flüsse Kentuckys sind seine Grenzflüsse, der etwa 1.579 Kilometer lange Ohio River und der 3.778 Kilometer lange Mississippi River. Sie bestimmen das Landschaftsbild an den Grenzen Kentuckys. Ein weiterer wichtiger Fluss ist der Tennessee River. Der rund 1.049 Kilometer lange Fluss ist der längste Nebenfluss des Ohio Rivers in Kentucky, Tennessee und Alabama. Er entsteht durch den Zusammenfluss mehrerer kleiner Quellflüsse in den Appalachen und mündet schließlich in den Ohio.
Ebenfalls von Bedeutung sind der Cumberland River, der Rough River, der Big Sandy, der Licking und nicht zuletzt der 417 Kilometer lange Kentucky River. Der ca. 1.106 Kilometer lange Cumberland River entspringt im Osten Kentuckys unweit der Grenze zu Virginia in den westlichen Ausläufern der Appalachen und mündet in den Ohio. Etwa die Hälfte des Flusses, der drei große Stauseen durchfließt ist schiffbar. Im Südosten Kentuckys bildet der Fluss die Cumberland Falls. Die Wasserfälle sind 21 Meter hoch und 40 Meter breit und bilden den Mittelpunkt des Cumberland Falls State Park. Kentucky verfügt nur über drei grössere natürliche Seen, dafür aber über einige große Stauseen.
Geografisch lässt sich Kentucky in fünf Hauptregionen unterteilen. Im Norden liegt die Bluegrass-Region. Sie zählt geologisch gesehen zum ältesten Teil des Staates und bietet mit ihren kalkhaltigen Böden eine hervorragende Grundlage für Getreideanbau und Weidewirtschaft. Südlich davon, getrennt durch eine schmale Hügelkette – die Knobs – erstreckt sich das Pennyroyal-Plateau. In Kentucky häufig auch einfach Pennyrile genannt, ist es Teil des Mississippi-Plateaus und die Heimat des Mammoth-Cave-Nationalparks. Dort befindet sich – mit einer kartografisch erfassten Ausdehnung von etwa 590 Kilometern – das größte bekannte Höhlensystem der Welt: die Mammut-Höhle. Sie gehört zum Weltnaturerbe.
Im Nordwesten Kentuckys liegen die Western Coal Fields. Neben dem Kohleabbau ist die Region wegen ihrer ertragreichen Böden bekannt und wird vor allem landwirtschaftlich genutzt. Die Region im äußersten Westen Kentuckys trägt den Namen Jackson Purchase, benannt nach dem Präsidenten Andrew Jackson. Das tief gelegene Schwemmland ist sehr fruchtbar und beherbergt die ertragreichsten landwirtschaftlichen Nutzungsflächen des Staates.
Der Osten Kentuckys wird durch das Cumberland-Plateau, den südlichen Teil des Appalachen-Plateaus geprägt. Neben Kentucky erstreckt es sich über Teile West Virginias, Tennessees, Alabamas und Georgias. Seinen Namen verdankt es dem etwa 1.106 Kilometer langen Cumberland River, der es durchfließt. Am Pottsville Escarpment, einem Steilabbruch, der den Übergang des Cumberland-Plateaus zur Bluegrass-Region markiert, haben sich zahlreiche aufsehenerregende Klippen, Canyons, Felsbögen und -dächer sowie Wasserfälle gebildet.
Im Südosten Kentuckys schließen sich Cumberland Mountains an. Auch dieser Gebirgszug ist Teil der Appalachen.